Warum Wasser unterschiedlich schmeckt
Aktuell trinkt jeder Deutschen 147 Liter im Jahr, womit der Wasserkonsum deutlich gestiegen ist. Dabei behaupten viele Experten, dass Wasser sehr unterschiedlich schmeckt. Aber - gibt es tatsächlich bei Wasser Unterschiede im Geschmack?
Grundlegendes zum Thema Mineralwasser
Statistisch gesehen steigt der Konsum von Wasser Jahr für Jahr. Im Jahr 2000 waren es noch ungefähr 100 Liter pro Kopf im Jahr, heute sind es 147 Liter. Das liegt unter anderem daran, dass Wasser eine gesunde Alternative zu den süßen Softdrinks ist.
Mineralwasser, Heilwasser, Tafelwasser
Mineralwasser: Aus einer natürlichen, vor Verunreinigung geschützten Quelle gewonnenes Wasser. Es wird direkt am Quellort abgezapft und ist übrigens das einzige Lebensmittel in Deutschland das amtliche anerkannt werden muss.
Heilwasser: Unterliegt dem Arzneimittelgesetz und ist zulassungspflichtig. Damit ein Wasser als Heilwasser anerkannt wird, ist eine allgemeinmedizinisch unterstützende Wirksamkeit nachzuweisen. Die meisten Heilwasser haben einen hohen Mineraliengehalt.
Tafelwasser: Kommt wie das Mineralwasser aus einer unterirdischen Quelle. Tafelwasser unterliegt den Anforderungen für Trinkwasser. Es ist kein Naturprodukt, da es durch Zusatzsstoffe angereichert wird und die Anforderungen für Mineralwasser nicht erfüllt.
Dazu kommt die hohe Qualität und Vielfalt an Mineralwassern in Deutschland, denn dieses wird aus mehr als 600 Quellen geschöpft. Dabei ist der Begriff „natürliches Mineralwasser“ durch die sogenannte Mineral- und Tafelwasserverordnung rechtlich geschützt, ebenso die Qualität. Wir haben durch diese Standards einen hohen Anspruch an unser Mineralwasser, womit wir uns im Vergleich zu anderen Ländern absetzen.
Aber nicht nur in Deutschland wird Wasser beliebter. Auf der ganzen Welt gibt es immer mehr Menschen, die den Geschmack von Wasser wertschätzen. Inzwischen gibt es sogar Wassersorten, wie beispielsweise 10 thousand BC, die eine Flasche Mineralwasser für 25 Euro anbieten. Da ist manch ein edler Wein günstiger.
Geschmacksaromen von Wasser
Dadurch, dass Mineralwasser aus unterirdischen Quellen stammt, ist es reich an Mineralien. Denn diese nimmt das Wasser vom Gestein auf, durch das es fließt - daher stammt auch der Name Mineralwasser. Arno Steguweit, Europas erster Wassersommelier, sieht genau darin den Vorteil eines guten Mineralwassers gegenüber des Leitungswassers. Welche weiteren Stoffe beeinflussen den Geschmack von unserem Sprudelwasser?
Generell wird bei Wasser zwischen den Geschmacksnoten bitter, säuerlich, salzig und süßlich unterschieden.
Bitter
Bei viel Kalzium wird das Wasser bitter, es entsteht ein trockenes Mundgefühl. Über das Trinken von Wasser werden 1-2 Gramm Kalzium aufgenommen. Das wiederum stärkt den Knochenbau und beugt Osteoporose vor. Von einem calciumhaltigen Wasser wird ab einem Wert von 150 Milligramm pro Liter gesprochen.
Süßlich
Ein süßlicher Geschmack im Wasser kommt vom enthaltenen Magnesium. Magnesium wirkt entzündungshemmend und unterstützt den Muskelaufbau. Zu viel Magnesium wird von manchen Menschen aber eher als bitter empfunden. Ab 50 Milligramm pro Liter wird von einem magnesiumhaltigem Wasser gesprochen.
Salzig
Bei einem hohen Anteil von Natrium im Wasser entsteht ein salziger Geschmack. Die meisten Menschen empfinden einen salzigen Geschmack als unangenehm, daher werben Firmen eher mit natriumarmen Mineralwasser. Als solches darf das Produkt gekennzeichnet werden, wenn es weniger als 20 Milligramm Natrium pro Liter enthält.
Säuerlich
Ein säuerlicher Geschmack auf der Zunge kommt hauptsächlich durch die im Mineralwasser enthaltene Kohlensäure zustande. Diese wird von den Geschmacksrezeptoren aufgenommen, die für den sauren Geschmack zuständig sind. Zu viel oder zu starke Kohlensäure führt, je nach Geschmack, zu einem säuerlichen Aroma im Mund.
Es gibt aber auch Mineralien, die aus natürlichen Wassern herausgefiltert werden – dazu gehört unter anderem Eisen. Dieses verfärbt das Wasser gelblich, was schlecht ist, da wir geruchs- und farblose Wasser bevorzugen. Außerdem liegt Wasser durch Eisen schwer auf der Zunge und hat einen pelzigen Geschmack, der unangenehm schmeckt.
Geschmacksnerven herausfordern mit einem Wassertasting
Mit einem Wassertasting stellen Sie nicht nur Ihren eigenen Geschmackssinn auf die Probe, sondern entdecken auch die Vielfalt von Mineralwasser. Denn die meisten Menschen können den Geschmack des Wassers, das sie täglich trinken, nicht gut beschreiben. Sehr wohl aber schmecken wir den Unterschied im direkten Vergleich.
Dafür nehmen Sie sich vier Wassersorten mit unterschiedlichem Mineralgehalt. Testen Sie nach einander jedes Wasser und gehen dabei von dem, dass am wenigstens Mineralien beinhaltet, zu dem, mit dem meisten Mineralien. Noch interessanter wird ein Wassertasting, wenn Sie Freunde und Kollegen dazu animieren, mit zu machen. Vielleicht finden Sie so das neue Lieblingswasser für Ihr Büro. Sie werden staunen, was Sie alles schmecken können!
Welches Wasser zu welcher Speise?
Wasser hat darüber hinaus auch Einfluss auf unser Geschmacksempfinden. Dabei sind drei Stoffe im Wasser ausschlaggebend. Als erstes ist das Hydrogencarbonat zu nennen. Dieses Mineral bindet Säuren. Ein Wein, der säuerlich schmeckt, wird in Kombination mit einem Glas Wasser seichter.
Als zweiter, wichtiger Faktor ist die Wahl zwischen stillem und sprudelhaltigem Wasser zu nennen. Stilles Wasser hat die Wirkung, unsere Zunge zu beruhigen. Geschmäcker werden weniger intensiv wahrgenommen. Zu einem deftigen Braten passt demnach ein stilles Wasser besser.
Kohlensäure wiederrum verstärkt den Geschmack. Die Kohlensäure öffnet die Geschmacksrezeptoren, so dass alles intensiver wahrgenommen wird. Ein kräftiger Rotwein schmeckt in Kombination mit Sprudelwasser besonders würzig. Sie sehen also, dass die richtige Wahl des Wassers nicht unerheblich bei der Wein- und Speiseauswahl ist.
Ökologische Faktoren
Neben dem Geschmack von Wasser, ist vielen Menschen der ökologische Faktor wichtig. Denn industriell hergestellte Softgetränke haben nicht die beste Ökobilanz. Der Schweizer Verein des Gas- und Wasserfaches SVGW hat dabei in einer Studie herausgefunden, dass Mineralwasser zwar einen Einfluss auf die Umwelt hat, dieser aber hauptsächlich auf den Transport zurück zu führen ist. Ob wir unseren PKW nutzen, oder zu Fuß Wasser kaufen gehen, macht hier den Unterschied.
Wer ohne schlechtes Gewissen sowohl stilles als auch Sprudelwasser genießen will, sollte in einen Wasserspender mit Anschluss investieren. Laut Experten lohnt sich ein Wasserspender bereits ab einem Liter Pro Tag – sowohl ökologisch als auch finanziell. Auch Sprudelwasser, beziehungsweise Mineralwasser, ist im Wasserspender erhätlich. Entscheiden und testen Sie selber, welches Wasser Ihnen am besten schmeckt.